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Projekttitel: Standardisierung von Rückbaukonzepten bei Bestandsgebäuden
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deutscher Projekttitel | Standardisierung von Rückbaukonzepten bei Bestandsgebäuden |
englischer Projekttitel | Standardization of Dismantling Concepts for Existing Buildings |
Rückbaukonzept von Bestandsgebäuden
Ideengeber*in:
Name | Dominik Campanella, Caroline Braus |
Organisation | Concular GmbH |
Adresse | Sattelstraße 38b, 70327 Stuttgart |
E-Mail (optional) | caroline.braus@concular.com |
Telefon (optional) | +49 176 346 265 86 |
Website (falls vorhanden) | https://concular.de/ |
Wie sind Sie auf DIN-Connect aufmerksam geworden? | Konsortialleitung DIN SPEC 91484 |
Potenzielle Projektpartner*innen
- Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V.
- Karlsruher Institut für Technologie
- TU Dresden - Institut für Baubetriebswesen
- ASP Architekten
- Ed. Züblin AG
- Senatsverwaltung Berlin (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz)
- Staatskanzlei Hamburg
- Landeshauptstadt München
- Landeshauptstadt Stuttgart
- UBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Deutscher Abbruchverband e.V.
- Abbruchverband Nord e.V.
- RWTH Aachen
- Franßen & Nusser
Abstract
Das Projekt "Rückbaukonzept für Bestandsgebäude" hat zum Ziel, ein standardisiertes und digitales Rückbaukonzept zu entwickeln, das sowohl öffentlichen als auch privaten Bauherren, Abbruchunternehmen und Planern als Werkzeug für die nachhaltige und effiziente Durchführung von Rückbauprojekten dient. Derzeit fehlen verbindliche Vorgaben für den selektiven Rückbau von Gebäuden, was zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch sowie einer Verschwendung von Ressourcen und zur unzureichenden Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes führt. Das Projekt zielt darauf ab, dieses Defizit zu beheben und die Wiederverwendung von Materialien und Ressourcen aus dem Rückbau zu fördern.
Innovationsgrad
Welche Situation liegt aktuell wie vor?
Bisher gibt es bei Rückbauten und Abrissen weder eine Verpflichtung für die Erstellung eines Wiederverwendungskonzeptes noch normative Vorgaben für den selektiven Rückbau zur Einbindung der obersten Hierarchiestufen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (Vgl. §6 KrWG, 1. Vermeidung und 2. Vorbereitung zur Wiederverwendung). Die Wieder- oder Weiternutzungspotenziale von Materialien und Bauteilen aus dem Rückbau werden somit nicht vollständig ausgeschöpft und Ressourcen verschwendet. Zusätzlich bedingen die o.g. fehlenden Richtlinien die mangelnde Transparenz über die Materialströme im Abbruch, wodurch Wiederverwendungs- und Recyclingpotenziale und- -anteile nicht aussagekräftig abgebildet werden können.
Mit der Anwendung der DIN SPEC 91484 wurden erste Vorgaben für die Bestandsaufnahme der Gebäudesubstanz gegeben, die darüber hinaus notwendige Verpflichtung zum selektiven Rückbau jedoch noch nicht dargestellt.
Welche Bedarfe und Lösungen (aktueller Stand der Wissenschaft und Technik) liegen bei welchen Marktteilnehmern*innen vor?
Derzeit werden üblicherweise lediglich Mengen zur Kostenschätzung vor Abriss ermittelt. Zur effizienten und effektiven Verwertung der Baustoffe wird allerdings eine umfassende Informationsgrundlage vor Beginn des Abrissprozesses benötigt. Rückbauunternehmen benötigen vor Projektstart detaillierte Informationen über die Gebäudestruktur, die verwendeten Materialien und mögliche Verwertungsoptionen für diese Materialien. Gleichzeitig benötigen Behörden ein standardisiertes Dokument, um die Einhaltung der Vorschriften der Landesbauordnungen und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu überprüfen.
Die Lösung für diese Bedarfe liegt in einem standardisierten und digitalen Rückbaukonzept. Dieses Konzept soll verschiedene Aspekte wie Schadstoffgutachten und Pre-Demolition Audits integrieren und alle relevanten Informationen zu Gebäuden und Materialien bereitstellen. Ein solches Dokument ermöglicht den Rückbauunternehmen, Projekte effizienter zu planen und Materialien nachhaltiger zu nutzen. Gleichzeitig erleichtert es den Behörden die Überprüfung der gesetzlichen Anforderungen und gewährleistet einen umweltfreundlichen und sicheren Rückbauprozess. Darüber hinaus trägt das standardisierte Rückbaukonzept zur hochwertigen Schließung von Materialkreisläufen im Bauwesen bei, da es Informationen zur Wiederverwendung von Materialien frühzeitig zur Verfügung stellt.
Weshalb sind diese vorhandenen Lösungen nicht hinreichend genug?
Die vorhandenen Lösungen im Bereich des Gebäuderückbaus weisen erhebliche Defizite im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft vor. Aktuell liegt der Fokus auf Abbruch, bei dem das Downcycling oder die Deponierung von Abbruchmaterial im Vordergrund stehen. Selektiver Rückbau findet kaum statt und so werden Wiederverwertungspotentiale einzelner Ressourcen nicht vollständig ausgeschöpft. Infolgedessen wird der Ressourcenverbrauch nicht in höchstmöglichem Maße reduziert, und die Förderung der Kreislaufwirtschaft kommt nicht ausreichend voran.
Darüber hinaus existieren derzeit keine Berechnungsgrundlagen oder Daten für den selektiven Rückbau. Dies erschwert die Kostenermittlung und den Vergleich von Rückbauprojekten erheblich. Es fehlt eine klare Struktur für ein Rückbaukonzept mit einem klaren Fokus auf Wiederverwendung. Denn bislang bleibt das Potenzial zur nachhaltigen Nutzung von Baumaterialien ungenutzt, und die Voraussetzungen für eine effiziente und ressourcenschonende Rückbauaktivität sind nicht gegeben.
Was ist der Fortschritt Ihrer Idee gegenüber dem Stand von Wissenschaft und Technik
Mit der Erarbeitung des notwendigen Vorgehens bei der Erstellung eines digital unterstützen, und damit transparenten Rückbaukonzeptes und der dafür notwendigen Struktur wird angestrebt, dass eine hochwertige Anschlussnutzung bei der Konzepterstellung im Vordergrund steht.
Welche themenverwandten Standards, technische Regeln, Normenausschüsse, Gremien, Foren und Konsortien sind Ihnen bekannt bzw. existieren bereits?
- DIN SPEC 91484 Verfahren zur Erfassung von Bauprodukten als Grundlage für Bewertungen des Anschlussnutzungspotentials vor Abbruch- und Renovierungsarbeiten (Pre-Demolition-Audit)
- DIN 18007 (2022-09). Abbrucharbeiten - Begriffe, Verfahren, Anwendungsbereiche
- ATV DIN 18299 (2023-09) Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art
- ATV DIN 18459 (2016-09) Abbruch- und Rückbauarbeiten
- VDI 6210-1 (2023). Abbruch von baulichen und technischen Anlagen
- VDI-MT 6210 Blatt 10 (2021). Abbruch von baulichen und technischen Anlagen - Qualifizierungen
- Merkblatt DWA-M 303 (2012). Wiedernutzbarmachung von kleinen Grundstücken – Abbruch, Rückbau und geordnete Entsorgung
- Kreislaufwirtschaftsgesetz
- DGUV Regel 101-603 (2019)
- BauG und BauO Bln
- KrWG und KrWG-/AbfG Bln in Verbindung mit GewAbfV, EfbV und Ersatzbaustoffverordnung
- ArbSchG in Verbindung mit GefStoffV
- Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
- Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB)
- Musterbauordnung (MBO)
- Bauproduktenverordnung (BauPVO)
- Vorgaben zu genehmigungsrechtlicher Grundlagen und Erfordernisse, wie Zustim-
- mung im Einzelfall
- bundeslandspezifische Leitfäden für den selektiven Rückbau / Abbruchplanung
- Baufachliche Richtlinien Recycling - Arbeitshilfen zum Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen sowie zum Einsatz von Recycling-Baustoffen auf Liegenschaften des Bundes (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 2018)
Beschreibung der Vorarbeiten: Welche Vorarbeiten sind vor einer möglichen Standardisierung Ihrer Idee noch zu leisten und mit welchem zeitlichen Faktor rechnen Sie hierbei?
Neben den Recherchearbeiten aus den AP2-4 werden keine anderen Vorarbeiten als notwendig angesehen.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Ihrer Idee und dem DIN-Connect Themenschwerpunkt?
Der Gebäudesektor ist für 40 % der Treibhausgasemissionen und 60 % des globalen Abfalls verantwortlich und birgt ein hohes Potenzial in der Bekämpfung der sich zuspitzenden Klimakrise und Ressourcenknappheit. Dabei ist das kreislaufgerechte Bauen und die Nutzung vorhandener Ressourcen ein signifikanter Schlüssel. Eine Kreislaufwirtschaft kann einen großen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen, Abfall und Ressourcenverbrauch leisten, indem Materialien nach einer Nutzungsphase wieder zurück in den Kreislauf gelangen - durch Wiederverwendung, Aufbereitung und Recycling. Die Rückgewinnung von Baumaterialien - und somit wertvollen Ressourcen aus unserem Bestand - nennt man Urban Mining. Die größten Einsparungen von Treibhausgasemissionen beim Urban Mining im Bausektor liegen in der Wiederverwendung von Bauteilen, da keine weiteren Grauen Energien bei Herstellung, Aufbereitung oder Recyclingprozessen notwendig sind.
Mit der Idee von standardisierten und verpflichtenden digitalen Rückbaukonzepten sollen einerseits Hemmnisse gegenüber der Wiederverwendung von Bauteilen abgebaut und anderseits der selektive Rückbau mit hoher Anschlussnutzung der vorhandenen Ressourcen vorangebracht werden. Die erarbeitete Struktur/Handreichung dient als Werkzeug für alle am Rückbau Beteiligten, um allgemeine Standards für die Durchführung zu schaffen. Damit soll eine grüne, digitale und ressourcenschonende Bauwirtschaft vorangebracht werden.
Nutzen und Ziele
Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Idee?
Mit der Standardisierung eines Rückbaukonzepts werden folgende Ziele verfolgt:
- Schaffung einer Grundlage für eine hochwertige Anschlussnutzung der Materialien:
Durch die Zielsetzung des Rückbaukonzepts soll sichergestellt werden, dass die bei Rückbauarbeiten gewonnenen Bauteile und Materialien weiterverwendet werden können, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu reduzieren. - Aufhebung der Abfalleigenschaft für wiedergewonnene Bauteile:
Es wird angestrebt, dass die Abfalleigenschaft von Bauteilen, die im Zuge des Rückbaus gewonnen werden, aufgehoben wird. Materialien und Bauteile aus dem Abbruch sollen als Sekundärmaterialien und damit als Ressourcen behandelt werden. - Transparente Darstellung von Abbruchmaterialflüssen:
Standardisierter Rückbau bedingt, dass die Nachvollziehbarkeit von Materialflüssen gesteigert wird. Mit einer besseren Datenlage zu Abbruchmaterialien können Prozesse und Prozessketten verbessert werden, um die höchstmöglichen Anschlussnutzungen umsetzen zu können.
Insgesamt wird angestrebt, dass mit der Standardisierung von Rückbaukonzepten die effiziente Ressourcennutzung, die Umweltwirkungen und die Wirtschaftlichkeit von Rückbaukonzepten verbessert werden und gleichzeitig ein positiver Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet wird.
Welchen Nutzen generiert Ihre Innovation für welche Zielgruppen?
Zirkuläres Bauen wird im Klima- und Ressourcenschutz auch für die öffentliche Hand immer wichtiger und populärer. Insbesondere Kommunen als Auftraggeberinnen öffentlicher Ausschreibungen benötigen im Rahmen von Vergabeprozessen verlässliche Nachweismöglichkeiten. Zur Ausschreibung zirkulärer Rückbaukonzepte könnte diese Norm als vergleichbare und prüfbare Nachweismöglichkeit verwendet werden. Außerdem wird bei Verwendung eine Transparenz hinsichtlich Nachnutzung und Recycling geschaffen. Diese Transparenz führt zur gesteigerten Rückfuhr von Materialien in einen hochwertigen Kreislauf und damit zur Reduktion von Entsorgungskosten.
Auch seitens privater Bauherren dient der Standard als Nachweismöglichkeit zur Ausschreibung zirkulärer Rückbaukonzepte. Darüber hinaus werden Zertifizierungsverfahren, bei denen ein Rückbaukonzept gefordert ist wie bei der DGNB-Zertifizierung, sowie die Erstellung von Ökobilanzen massiv simplifiziert. Ähnlich zur öffentlichen Hand werden auch für private Bauherren durch standardisierte Rückbaukonzepte die Entsorgungskosten reduziert, da deutlich mehr Materialien in einem hochwertigen Kreislauf gehalten werden können.
Hinzu kommt, dass (Abbruch)Unternehmen mit dem standardisierten Vorgehen eine Arbeitshilfe an die Hand gegeben wird. Da die Wieder- / Weiterverwendung von Rohstoffen und Materialien im Vordergrund steht, wird sich ein Markt für werterhaltenden Rückbau sowie für Sekundärrohstoffe/ Zirkuläre Stoffströme und damit Regelungen für die Vermittlung und den Verkauf von Reuse-Bauteilen etablieren. Daraus folgt, dass eine sichere Weiterentwicklung zukünftiger Rückbaumethoden und weiterer Handlungsempfehlungen vorangetrieben wird.
Ebenfalls können Sachverständige, Fachplanende und überwachende Instanzen sich auf das Rückbaukonzept berufen. Ihnen wird ein Planinstrumente für das Erstellen von Rückbaukonzepten mit definierten Qualitätsanforderungen an die Hand gegeben. Darauf kann sich insbesondere in Streitfällen berufen werden.
Wer profitiert von Ihrer Idee und dem daraus entwickeltem Standard?
Insbesondere Kommunen können von der Standardisierung eines Rückbaukonzeptes profitieren, da Anreize für den Aufbau regionaler Kreisläufe geschaffen werden. Ebenfalls profitieren Sekundärrohstoffmärkte (ReUse-Märkte) aufgrund der Steigerung von Materialvorkommen.
Wie werden die Ergebnisse nach Projektabschluss verwertet?
Die Ergebnisse nach Projektabschluss sollen vielfältig genutzt werden. Zunächst können Empfehlungen für gesetzliche Änderungen auf Landesebene auf Basis der identifizierten rechtlichen Grundlagen erarbeitet werden. Ebenfalls soll der Austausch in der Bau- und Abfallwirtschaft fortgesetzt werden, sowohl national als auf EU-Ebene. Mit der Erstellung und Veröffentlich von Leitfäden für Bauaktivitäten soll die technische Praxisanwendung vorangebracht werden. Die Weiterentwicklung der Kennzahlen und Checklisten für behördliche Überwachung soll mehr Transparenz und eine rechtssichere Prüfung vorangetrieben werden.
Zudem wird das Kreislaufdenken in die Gebäudeplanung integriert, womit die Kreislaufwirtschaft gefördert und der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor gesenkt wird.
Hinzu kommt, dass Unternehmen von optimierten Vorgehensweisen beim Rückbau profitieren und so ein wirtschaftlicher Nutzen geschaffen wird. Zusätzlich kann die öffentliche Hand die Nachweismöglichkeiten zur Ausschreibung zirkulärer Rückbaukonzepte nutzen, um nachhaltige Bauprojekte zu unterstützen.
Skizzieren Sie bitte die europäische/internationale Bedeutung
Das Rückbaukonzept hat einen potenziellen Modellcharakter und kann als Modell für andere Länder in Europa und weltweit dienen. Ähnliche Standards können den grenzüberschreitenden Handel mit recycelten Rohstoffen fördern.
Die EU-Kommission und Circular Construction Roadmap streben das Voranbringen einer Circular Economy und die Förderung einer nachhaltigen Bauwirtschaft an. Mit dem Fokus auf hohe Anschlussnutzung bringt ein standardisierter Rückbau die Kreislaufwirtschaft voran und unterstützt somit nationale und globale Ziele im Umwelt- und Klimaschutz.
Skizzieren Sie bitte die Markt- und gesellschaftliche Relevanz
Marktrelevanz:
Kosteneinsparungen: Nachhaltige Rückbaukonzepte senken die Beschaffungskosten durch Materialwiederverwendung.
Wettbewerbsvorteil: Spezialisierte Unternehmen profitieren durch Kostenreduktion und Innovation.
Marktentwicklung: Nachhaltige Rückbaukonzepte fördern einen wachsenden Markt für gebrauchte Materialien.
Innovationsförderung: Die Nachfrage nach Wiederverwendung fördert Innovationen in Materialwiederverwendung und Recycling.
Gesellschaftliche Relevanz:
Umweltschutz: Rückbaukonzepte reduzieren Abfallmengen und entlasten Deponien. Dies fördert den Umweltschutz.
Nachhaltiger Ressourceneinsatz: Die Wiederverwendung verringert den Bedarf an neuen Ressourcen.
Reduktion Treibhausgasemissionen: Rückbau mit Wiederverwendung reduziert Emissionen aus Materialherstellung.
Arbeitsplatzschaffung: Nachhaltige Rückbaukonzepte schaffen Arbeitsplätze und stärken die lokale Wirtschaft.
Gesellschaftliches Bewusstsein: Betonung der Wiederverwendung fördert das Bewusstsein für Nachhaltigkeit.
Wirtschaftliches Wachstum: Förderung der Wiederverwendung unterstützt nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum.
Kompetenzen und Ressourcen
Als Expert:innen für zirkuläres Bauen unterstützt Concular Bauherr:innen bei der Erfassung und Bewertung von Materialien und Bauteilen in neuen Gebäuden und im Bestand. Die Leistungen von Concular reichen von der Digitalisierung als Material- und Gebäudepässe, der kosteneffizienten Vermittlung von Materialien bis hin zum Ausbau sowie dem Nachweis der Kosten, Abfall und CO2-Einsparungen. Dazu berät Concular Städte, Hersteller, Rückbauunternehmen und viele weitere Akteure in Bezug auf die Etablierung einer Circular Economy in der Baubranche.
Das Team von Concular besteht aus über 60 Mitarbeiter:innen und einem starken Partner:innen-Netzwerk. Die Fachexpertise bei Concular aufgrund unterschiedlicher Disziplinen der Mitarbeiter:innen (Architektur, Bauingenieurwesen, Umweltwissenschaften, u.a.) ermöglicht die Bewertung der technischen Aspekte des Rückbaus und der Entwicklung der notwendigen Lösungen. Mit der Durchführung von über 270 Projekten bringt Concular die notwendigen Kompetenzen für die Projektkoordination sowie für die effiziente Nutzung der Fördersumme und die Überwachung des Fortschrittes mit. Ebenfalls kann Concular auf die Erfahrung aus der Konsortialleitung bei der DIN SPEC 91484 zurückgreifen.
In der Erarbeitung der Rückbaukonzepte sollen im Rahmen der iterativen Weiterentwicklungsprozesse Experten aus dem Partner:innennetzwerk von Concular hinzugezogen werden.Dieses weist mehr als 55 Akteur:innen der Baubranche auf, wie zum Beispiel Generalunternehmen, Herstellende sowie Projektentwickler:innen und Planende. Dazu zählen unter anderem die Vermögen&Bau, die BLB, die BImA, das Landratsamt Karlsruhe und die Bauverwaltung Stuttgart. Ebenso ist Concular gut vernetzt mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der DGNB und weiteren Expert:innengruppen.
Beispielsweise wurde mit der DGNB ein Index zur Bewertung der Zirkularität von Gebäuden entwickelt, der Planungen mit hilfreichen Indikatoren zu einer kreislauffähigen Gestaltung unterstützt, eine Vergleichbarkeit der Zirkularität von Gebäuden herstellt, sowie in Gebäuderessourcenpässen als Basis für Zertifizierungen genutzt werden kann.
Darüber hinaus besteht eine Vernetzung zu Akteur:innen, die sich mit rechtlichen Prinzipien auseinandersetzen. Durch Partner:innenschaften wie diese kann eine Grundlage für die rechtliche und normative Umsetzung der im Handbuch befindlichen Prinzipien, Normen und Prozesse geschaffen werden.
Standardisierungsscope/Anwendungsbereich
Der geplante Standard definiert die Anforderungen an das Rückbaukonzept von Gebäuden, einschließlich Rückbau- und Abbruchobjekten sowie Umbaumaßnahmen, die von öffentlichen und privaten Bauherren, Abbruchunternehmen sowie Abbruchplanern und -überwachern umgesetzt werden. Dies umfasst spezifische Anforderungen an das Vorgehen bei der Rückbauplanung und -durchführung, um das Potenzial des Urban Mining bestmöglich auszuschöpfen.
Konkret legt dieser Standard die folgenden Anforderungen fest:
- Die Definition klarer Zielsetzungen für den Rückbau von Gebäuden.
- Die Festlegung einer Struktur, anhand derer das Rückbaukonzept erarbeitet werden soll, einschließlich der Identifizierung von wiederverwendbaren Materialien und Ressourcen. Ausgangslage für die Konzepterstellung sollen die Ergebnisse der Bestandsaufnahme nach DIN SPEC 91484 sowie gutachterliche Stellungnnahmen (Schadstoffgutachten usw.) darstellen.
- Die Priorisierung des selektiven Rückbaus gegenüber dem konventionellen Abbruch, um Ressourceneffizienz zu fördern.
- Die Berücksichtigung von Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeitsaspekten während des Rückbauprozesses.
- Die Einbeziehung von Sicherheits- und Gesundheitsrichtlinien in den Rückbauprozess.
- Die Schaffung von Mechanismen zur Überwachung und Bewertung der Umsetzung der Rückbauziele.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Standard keine spezifischen Handlungsempfehlungen für Produkte oder Demontageverfahren im Rahmen des zerstörungsfreien Rückbaus bereitstellt. Der Fokus liegt auf den strategischen Aspekten und der Planung des Rückbaus, um das Potenzial des Urban Mining bestmöglich auszuschöpfen und Nachhaltigkeit zu fördern.
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Beschreibung des Projektes Für die Entwicklung verbindlicher Anforderungen an Rückbaukonzepte sind sowohl die bestehenden gesetzlichen Vorgaben und etablierten Techniken im Gebäuderückbau als auch die bestehenden Strukturen des Recyclings und der hochwertigen Verwertung zu hinterfragen. Darauf aufbauend sind Hemmnisse herauszuarbeiten und neue Strukturen zur Wiederverwendung von Baustoffen und Bauteilen abzuleiten. Dazu soll in AP2 und AP3 die Auswertung der aktuellen Gesetze inkl. der jeweiligen untergesetzlichen Regelwerke hinsichtlich der relevanten Inhalte, die als rechtssichere Grundlage für die Vorgaben zum Gebäuderückbau herangezogen werden können, im Vordergrund stehen. Mit der Recherche der Rahmenbedingungen in anderen Ländern sollen in AP4 bestehende Vorgaben gesammelt und übertragen werden. Ziel der AP2-4 ist die Identifikation rechtlicher Grundlagen für sichere Rückbaukonzepte und gegebenenfalls die Empfehlungen für gesetzliche Änderungen auf Landesebene. Auf Grundlage der Ergebnisse aus AP2-4 folgt die iterative Erarbeitung der Vorgaben für das Rückbaukonzept (AP5-6). Hierbei sollen im Austausch mit den Partner:innen aus dem Concular-Netzwerk Vorgaben erarbeitet und durch stufenweise Auswertungen weiterentwickelt werden, sodass nach Abschluss des AP6 die verbindlichen Vorgaben festgelegt wurden. Neben der Festlegung der Struktur des Standards werden in AP7 Formblätter und Checklisten als Anlagen zusammengestellt.
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