Einleitung

Mit Blick auf das Themenspektrum des Schwerpunktthemas „Digitalisierung, Geschäftsmodelle und Management“ wurden die nachfolgenden allgemeinen Herausforderungen
(Hindernisse) im Zusammenhang mit der Operationalisierung der Circular Economy identifiziert (u. a. basierend auf Corvellec et al. (2021)):

  •  Circular Economy ist keine gänzlich neue Strategie oder Agenda, sondern eher eine Kombination von bisherigen Ansätzen (z. B. Recycling)
  • Keine einheitliche Definition des Konzeptes (> 100 unterschiedliche Definitionen)
  • Forschung und Praxis fokussieren meist auf die Materialflüsse und ignorieren die Materialbestände von Erzeugnissen (sowie auch die mit Effizienzgewinnen zusammenhängenden Rebound-Effekte)
  • Fehlende betriebsinterne Fachkompetenzen für Umsetzung
  • Unzureichende Verfügbarkeit von Standards und zugehörigen Messmethoden, um eine objektive Aussage über die Anwendung und Entwicklung der messbaren Komponenten und Indikatoren der von den Vereinten Nationen vorgeschlagenen R-Strategien zu ermöglichen
  • Unklarer Beitrag zu Nachhaltigkeit (z. B. Messung des Beitrags eines Geschäftsmodells zu Nachhaltigkeit muss fallspezifisch und systemisch erfolgen, unter Berücksichtigung
    aller Interessensgruppen)
  • Häufig wird die Einführung der Circular Economy beschrieben, jedoch seltener die operative Umsetzung



Normen können daher zum Abbau o. g. Hindernisse beitragen. Insbesondere können Normen als Bindeglied zwischen den Beiträgen von Politik, Industrie und Wissenschaft fungieren. Hierbei sind die generischen Beiträge wie folgt zu verstehen:

  • Politik setzt Rahmenbedingungen, Ziele und ökonomische Anreize, um dabei kürzeren Loops („Reuse“, „Repair“, „Refurbish“ und „Remanufacture“) Priorität zu geben
  • Unternehmen evaluieren den generellen Ansatz der Circular Economy und identifizieren spezifische technische sowie organisatorische Ansatzpunkte
  • Wissenschaft erarbeitet Konsens in Bezug auf Definitionen, Grad der Zirkularität, normativen Charakter und Relation zu anderen Nachhaltigkeitskonzepten
  • Weiterhin wird anerkannt, dass ein großer Teil der Standardisierung in den Themenbereichen Digitalisierung, Geschäftsmodelle & Management horizontal sein könnte (d. h. generisch
    und produktübergreifend).





Wie geht es jetzt weiter?

Nach der Veröffentlichung der Normungsroadmap Circular Economy gilt es nun, die erarbeiteten Bedarfe aus den verschiedenen Themenfeldern in die Umsetzung zu bringen. Wie das konkret aussieht und welche Bedarfe in welcher Form und Zeitspanne umgesetzt werden, hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab. 
Wir halten Sie hier auf DIN.One über die aktuellen Geschehnisse auf dem Laufenden.

Auf den Unterseiten dieses Bereichs (siehe Navigation links) finden Sie Informationen über themenrelevante Projekte oder Veranstaltungen aus dem Bereich der Normung. 

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