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Workshop Organisator*innen

Jonas Stracke, t+m

Rolf Heimann, CIBUTEX


Zusammenfassung des Workshops:

Der Workshop zum Thema "EPR / Ein System der Hersteller" setzte sich mit der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien und Bekleidung auseinander. Nach einer kurzen Einführung in die gesetzliche Grundlage der Abfallrahmenrichtlinie (in der die EPR verankert wird) und einer Betrachtung verschiedenen EPR-Systeme in verschiedenen Abfallströme wurde das niederländische CIBUTEX-Modell als innovatives und Herstellerorganisiertes-EPR-System für die Flachwäsche und Leasinganbieter vorgestellt.

Anschließend wurde der Workshop in zwei Gruppen unterteilt, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven beschäftigten: die der Inverkehrbringer von Textilien und die der EPR-Systembetreiber. Ziel des Workshops war es, die Teilnehmer in die Rolle des Inverkehrbringers zu versetzen und ihnen zu ermöglichen, Lösungen und Ideen für ein mögliches EPR-System zu entwickeln. Ein weiterer Aspekt war die Ermittlung des Wissensstandes und das Einfangen der Stimmung der Teilnehmer. Es wurde besonders Wert auf die Dokumentation von Fachwissen und Erkenntnissen gelegt.

In der ersten Gruppe, die die Rolle der Inverkehrbringer übernahm, wurden verschiedene Unternehmenstypen berücksichtigt, darunter Fast-Fashion-Anbieter und mittelständische Unternehmen. Die Aufgabe bestand darin, zu diskutieren, welche Aspekte für Inverkehrbringer in Bezug auf ein Textil-EPR-System von Bedeutung sind. Besonders im Fokus standen die Dokumentation von Mengen, die Finanzierung und Definition von Entsorgungs- bzw. EPR-Beiträgen sowie weitere Anforderungen an das System. Die zweite Gruppe, bestehend aus EPR-Systembetreibern, hatte die Aufgabe, ein eigenes EPR-System zu entwickeln. Dabei ging es um die Organisation der Datenerfassung und -verwendung sowie um die Erhebung der EPR-Gebühren von den Inverkehrbringern. Weitere Fragestellungen betrafen die Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft und die Frage, wie mit den erhobenen Daten sensibel umgegangen werden sollte.

Die Ergebnisse des Workshops zeigten, dass bei der Ausarbeitung von EPR-Systemen unbedingt die Perspektive der Hersteller berücksichtigt werden muss. Besonders wichtig ist auch eine Unterscheidung der verschiedenen Geschäftsmodelle, da diese unterschiedliche Anforderungen an ein System stellen könnten. Bei der Dokumentation von Mengen sollte eine einfache Methode gewählt werden, die auch Unternehmen ohne ausgeklügelte EDV-Systeme ermöglicht, teilzunehmen. Ein zentrales Thema war die Kostenfrage, wofür der Hersteller tatsächlich in einem System bezahlt. Es wurde betont, dass ein solches System mit den erhobenen Daten sensibel umgehen und sicherstellen muss, dass mit diesen Daten kein Geschäftsmodell betrieben wird. Darüber hinaus wurde hervorgehoben, dass das System oder die PRO (Produktverantwortungsorganisation) wettbewerbsneutral und als Non-Profit-Organisation organisiert werden muss. Die Erhebung von EPR-Gebühren sollte nicht nur auf der Menge basieren, sondern auch auf den Nachhaltigkeitsbemühungen der Unternehmen. Diese könnten bei der Festlegung der Gebühren berücksichtigt werden, wobei eine nachhaltige Produktverwertung und Recycling als wichtige Parameter einfließen sollten. Es wurde außerdem auf bestehende EPR-Systeme verwiesen, wobei insbesondere die Frage der Datenregistrierung und -erhebung im Hinblick auf Bürokratiearmut und Kosteneffizienz diskutiert wurde. Schließlich sollte der Fluss von Geldmitteln und Abfallmengen im Textilbereich noch detaillierter untersucht werden, um eine effiziente und transparente Abwicklung zu gewährleisten.

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