Projekttitel: Erfahrungen nutzen
deutscher Projekttitel | Erfahrungen nutzen. Datenbanken als Treiber der Circular Economy |
englischer Projekttitel | Using experience. Databases as drivers of the Circular Economy |
Ideengeber*in:
Name | Florian Andrews |
Organisation | Grüner Hering - Agentur für Circular Economy |
Adresse | Osterbrook 66 |
E-Mail (optional) | andrews@gruener-hering.de |
Telefon (optional) | +49 175 263 77 55 |
Website (falls vorhanden) | www.gruener-hering.de |
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Potenzielle Projektpartner*innen
tbd
- DIN, ISO und andere Normungspartner
- Digitalagenturen mit Erfahrung in Datenbanken & KI
- ...
Ausgangslage
Der Einstieg in die Circular Economy (CE) fällt Unternehmen nicht leicht. Obwohl der CE eine sehr leicht verständliche und auch gut vermittelbare Idee zugrunde liegt. Aber die auf Effektivität getrimmte lineare Produktionsweise läßt sich nicht so einfach in Loops oder Kaskaden bringen. Um den Einstieg in die CE zu finden und konsequent umzusetzen, sind Antworten auf ganz unterschiedliche Fragen zu finden. Das können z.B. folgende Fragen sein:
- Produkt: Wie sieht mein lineares Produkt aus, wenn es ein CE-Produkt / Dienstleistung ist?
- Markt: Welche Preise kann ich verlangen, wenn ich ein CE-Produkt / Dienstleistung anbiete?
- Kunden: Gehen meine Kunden mit mir mit?
- Prozess: Welche Umstellungen muss ich bei meinen Prozessen etc. vornehmen?
- Lieferanten: Wie sicher sind die Lieferketten für die CE?
- Normung: Wie erfülle ich die Ansprüche?
- usw.
Daher ist es sinnvoll, den Unternehmen für die vorliegenden Aufgaben auf vielen Ebenen Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Neben Schulungen, Konzepten und vielen anderen Angeboten können das natürlich auch Erfahrungen aus bereits umgesetzten Projekten sein. D.h., Unternehmen können von denen lernen, die schon erste (oder auch ganz viele) Schritte gegangen sind. Für dieses Lernen müssen die Erfahrungen und Erkenntnisse nutzbar gemacht werden.
Welche Situation liegt aktuell wie vor?
Wenn Unternehmen Anstrengungen hin zur CE vornehmen, dann geschieht das n.m.E. in drei unterschiedlichen "Konstellationen":
- Unternehmen erarbeiten intern (evtl. mit externer Unterstützung) Lösungen oder Angebote für die CE. Das eigene Know How ist dafür die Basis. Finanziert wird der Weg über das eigene Budget.
Beispiel: Chemisches Recycling bei der BASF - Unternehmen arbeiten mit Forschungsinstituten zusammen. Die Basis sind Forschungsergebnisse, die z.B. in Pilotprojekte mit sog. Praxispartnern umgesetzt werden. Finanziert werden diese über einen Eigenanteil und durch die öffentliche Hand.
Beispiel: Das Cluster mit den Partner Maritimes Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer, dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) in Elsfleth und den Hochschulen Emden/Leer und Jade Hochschule WHV. - Unternehmen erarbeiten intern (evtl. mit externer Unterstützung) Lösungen oder Angebote für die CE - ohne die Ergebnisse als CE-bezogen zu benennen. D.h. aufgrund externer oder interner Anforderungen werden Lösungen, Angebote oder Dienstleistungen erarbeitet, die zwar CE-Merkmale aufweisen, die aber als solche nicht kommuniziert werden.
Beispiel: Eine Papierfabrik entwickelt einen eigenen Wasserkreislauf.
Welchen Anteil die unterschiedlichen "Konstellationen" quantitativ haben, ist nicht bekannt, n.m.E. ist die Konstellation 3 am stärksten vertreten, und Konstellation 1 holt auf jeden Fall auf.
Welche Bedarfe liegen bei welchen Marktteilnehmern*innen vor?
Eine zentrale Frage in meiner Beratungstätigkeit ist die Frage "Was kommt auf uns zu?". Diese Frage hat zwei Perspektiven: Zum einen auf die Konsequenzen der CE-Lösungen, die das Unternehmen im Auge haben muss. Das sind also die Fragen, die oben unter "Ausgangslage" genannt werden. Zum anderen fragen die Unternehmen, was durch Regulierung, veränderte Finanzierungsparameter etc. auf sie zukommt.
D.h., die Fragesteller schauen zum einen auf die Kompetenzen des eigenen Unternehmens und auf die Anforderungen, die von außen an sie herangetragen werden.
Strukturell können die Fragen von Externen teilweise beantwortet werden: Die steigenden Anforderungen an das Unternehmen können einigermaßen überblickt und abgeschätzt werden. Doch die Kompetenzen des Unternehmens lassen sich von außen nicht beantworten, aber auch vom Unternehmen selbst auch nicht. Denn es ist kaum möglich die dafür notwendigen Kenntnisse zusammenzutragen.
Welche Lösungen existieren derzeit für welche Marktteilnehmer*innen?
Auf dem Markt gibt es zahlreiche Datenbanken, in denen CE-Projekte und Lösungen zusammengetragen wurden, darunter z.B.:
Resources | Circular Economy Asia
Circular economy introduction - Examples hub (ellenmacarthurfoundation.org)
und andere mehr. Mir sind aktuell 7 Datenbanken mit weit über 500 Einträgen bekannt.
In diesen Datenbanken kann ein Unternehmen nach Konzepten und Lösungen suchen, mit denen er sich auf die Umstellung hin zur CE vorbereiten kann.
Öffentlich geförderte Projekte sind in der Regel gut dokumentiert, Projekte in Eigenregie eher weniger. Und Projekte, die zwar CE voranbringen, die aber nicht unter dieser Markierung vom Unternehmen kommuniziert werden, findet man in den Datenbanken gar nicht.
Weshalb sind diese Lösungen nicht hinreichend genug?
Es gibt für diese Datenbanken kaum oder z.T. zu wenig sinnvolle Suchmöglichkeiten. Jede Datenbank ist nach ihrer eigenen Logik aufgebaut. Die hinterlegten Informationen sind sehr unterschiedlich (sowohl in Qualität wie in Quantiät). Die Inhalte der Datenbanken sind nur in wenigen Fällen Suchmaschinen-optimiert. Und die Verschlagwortung ist sehr unterschiedlich.
Für Unternehmen bedeutet das, dass sie im Grunde viele oder jeden Eintrag genau prüfen müssen. Das ist aber bei der Menge kaum möglich.
D.h., es gibt einen Schatz, der kann aber nicht gehoben werden.
Was ist der Stand der Technik?
Es liegt noch kein Stand der Technik vor.
Doch es ist eine Technik notwendig. Daher mache ich den Vorschlag, eine Suchmöglichkeit zu erarbeiten, die die Erfahrungen und Lösungen aus den Datenbanken auffindbar und für Unternehmen verwertbar macht. Vielleicht könnte man es "Google for CE" nennen, vielleicht ist es aber auch nur eine einfache Suchfunktion, die über eine zentrale Webseite an die Datenbanken angesetzt wird.
Welche themenverwandten Standards, technische Regeln, Normenausschüsse, Gremien, Foren und Konsortien sind Ihnen bekannt bzw. existieren bereits?
Um die Datenbanken als Unternehmen sinnvoll auswerten zu können, ist neben den technischen Voraussetzungen (wie eine gute gestaltete Suchfunktion), auch eine Festlegung sinnvoller Stichworte notwendig. Diese Festlegung kann ganz oder zumindest teilweise aus der Normung kommen. In der internationalen Normungsdiskussion zur CE werden Definitionen, Glossare und Parameter vereinbart. Für die Entschlüsselung der Datenbanken und für die Verifizierung der Ergebnisse können diese Vereinbarungen genutzt werden.
Beschreibung der Vorarbeiten: Handelt es sich um eine Anschubförderung? Inwiefern ist das Produkt bereits entwickelt?
Es liegen noch keine Vorarbeiten vor.
N.m.E. geht es bei dem Produkt um eine Suchmaschine, die die komplexen Anfragen der Unternehmen sinnvoll beantworten kann:
- Eine Anfrage aus der Kunststoffindustrie zum Stichwort Plastik führt alle Projekte in den Datebank auf, in denen das Wort Plastik vorkommt.
- Ein Anfrage aus der Kunststoffindustrie zu den Stichworten Plastik und Wasser führt alle Projekte auf, in denen beide Begriffe. Aber: Darunter sind beispielsweise auch Projekte, in denen der Plastikmüll in den Meeren Anlass für eine Projektfinanzierung war. Das Material, mit dem im Projekt aber gearbeitet wurde, war dann aber z.B. Holz.
- Ein Anfrage aus der Kunststoffindustrie zu Plastik fragt nach Masterbatches. Da in der Projektbeschreibung aber nur von Additiven die Rede ist (zu denen Masterbatches in bestimmten Fällen auch gezählt werden), gibt es keine Suchergebnisse.
Die Suchergebnisse sind also nicht ohne weitere 1:1 nutzbar. D.h., das Projekt hat eine technische und eine semantische Dimension:
Technisch: Wie können die Datenbanken, die keinerlei Berührungspunkte haben und die nach ganz unterschiedlichen Logiken aufgebaut sind, durch eine Suchmaschine erschlossen werden?
Semantisch: Wie können die Einträge in den Datenbanken so ausgewertet werden, dass der Fragende auch Antworten erhält?
Inwiefern passt das Thema zu dem von Ihnen ausgewählten DIN-Connect Themenschwerpunkt?
Es nutzt die bereits vorliegenden Erfahrungen und Projekte der CE um weitere Unternehmen in ihrer Transformation zu stützen.
Nutzen
Worin liegt das Optimierungspotential?
Das Optimierungspotential liegt in der erstmaligen Strukturierung und Öffnung der Datenbanken.
Wer profitiert von der Innovation und dem Standard?
Profiteure sind Unternehmen (und natürlich auch Forschungsinstitutionen, evtl. auch Presse und Medien)
Wie werden die Ergebnisse nach Projektabschluss verwertet?
Ein schlüssiges Geschäftsmodell wurde noch nicht entwickelt.
Skizzieren Sie bitte die europäische/internationale Bedeutung
Die Datenbank nimmt die Impulse und Projekte der CE weltweit auf.
Bestehen Einreichungsmöglichkeiten bei Europäischen und internationalen Normungsorganisationen (CEN/CENELEC/ISO/IEC)?
Ja, da das Projekt die globale Wirtschaft in den Fokus nimmt.
Skizzieren Sie bitte die Markt- und gesellschaftliche Relevanz
s.o.
Kompetenzen und Ressourcen
Standardisierungsscope
Der Anwendungsbereich muss kurz und prägnant abgefasst werden. Er legt das Thema des Dokuments und die behandelten Sachverhalte fest, wobei die Grenzen der Anwendbarkeit des Dokumentes oder seiner einzelnen Teile aufgezeigt werden.
Bitte geben Sie an dieser Stelle an, welchen Bezug die von Ihnen eingereichte Idee zur Standardisierung besitzt. Bitte formulieren Sie den Anwendungsbereich Ihres geplanten Standards.
Die Standards dienen der klaren Identifizierung von bereits umgesetzten CE-Projekten. Und durch die Nutzung der Standards in der Suchfunktion werden die Standards bekanntgemacht und durchgesetzt.
Sind folgende Aspekte potentiell betroffen?
Aspekte | Ja | Nein |
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Arbeitsschutz | ||
Gesundheitsschutz | ||
Umweltschutz | x | |
Brandschutz | ||
Schutzrechte (z.B. Patente) | x | |
Managementsysteme | x | |
Industrie 4.0 | x |