Blog
Unsere DIN/DKE/VDI-Frühstücksreihe Klima und Normung startet am 24.09. ab 8:00 Uhr mit einem sehr wichtigen Thema in den zweiten Teil der dritten Staffel:
Unsere Referentinnen werden über die vergleichbare Messung und Berichterstattung der CO2-Emissionen von Produkten (productcarbonfootprint, PCF) sprechen.
- Zunächst wird Rachel Ahrens vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz einen Gesamtüberblick über politische Aktivitäten zum Thema auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene geben.
- Juliane Mundt vom HAMBURG INSTITUT wird etwas näher ins Detail gehen und erörtern, was wesentliche Gründe für Abweichungen von PCF sind.
- Zum Abschluss wird Hannah Lena Harlos vom VDMA ein konkretes Beispiel aus dem Maschinenbau vorstellen.
Die Digitalisierung erhält Einzug in immer mehr Bereiche des alltäglichen Lebens. So forciert auch die DKE in ihrem Commitment die Entwicklung der sogenannten All Electric Society im Sinne einer digitalisierten und nachhaltigeren Zukunft auf Basis erneuerbarer Energien.
Was bei all diesen Entwicklungen jedoch allzu oft außer Acht gelassen wird, ist der zunehmende Energieverbrauch der verwendeten Technologien. Bereits heute kommt der weltweite CO2-Ausstoß der digitalen Infrastruktur dem deutschen Gesamtausstoß nahe. Ein Umdenken in Design und Nutzung von Server-Strukturen ist demnach notwendig. Diese und andere Schwerpunkte werden im ISO/IEC JTC 1/SC 39 Sustainability, IT & Data Centres behandelt.
Thomas H. Wegmann, zuständiger Referent der DKE, wird einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in und um die SC39 geben und Potentiale zur effizienteren Nutzung der digitalen Infrastruktur aufzeigen.
Klimawandelbedingt treffen uns Hitzeperioden bereits jetzt stärker, länger und häufiger als noch vor einigen Jahren, und werden auch für die Zukunft weiter prognostiziert. Dabei ist Hitze ein Gesundheitsrisiko und hat direkte Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Besonders ältere oder kranke Menschen, sowie Säuglinge und Kleinkinder bekommen dies zu spüren, doch auch ein gesunder, junger Mensch weiß, dass es sich an heißen Tagen im Sommer schwieriger arbeiten lässt.
Doch wie lassen sich Risiken minimieren und wie ist mit der Hitze umzugehen?
Unsere Referentinnen führen in die Thematik ein, stellen die Entwicklungen der letzten Jahre vor, die Bedrohungen für die menschliche Gesundheit und bieten schließlich Lösungsvorschläge. Hitzeschutz und Hitzeaktionspläne beinhalten Maßnahmen für Länder und Kommunen, um sich auf Hitzewellen vorzubereiten und die Bevölkerung vor Ort zu schützen. Im VDI bestehen bereits Aktivitäten, die Thematik in die Standardisierung einzubringen.
Referenten und Vortragstitel:
Prof. Dr. Henny Annette Grewe, Gesundheitswissenschaften, Hochschule Fulda: Vortragstitel folgt
Dr. Martina S. Ragettli, Swiss Tropical and Public Health Institute: „Prävention von hitzebedingten Todesfällen – Erfahrungen aus der Schweiz“
Bei der Bewältigung des fortschreitenden Klimawandels bleibt die Klimafolgenanpassung ein zentrales Thema, insbesondere für Unternehmen.
Dr. Inke Schauser wird in ihrem Vortrag „Unternehmen, physische Klimarisiken, EU-Taxonomie, ISO 14091“ über die zentralen Herausforderungen durch den Klimawandel berichten. Sie wird dabei insbesondere auf Klimarisiken für Unternehmen eingehen, Klimarisikoanalyen im Rahmen der EU-Taxonomie beschreiben und erläutern, wie DIN EN ISO 14091:2021 "Anpassung an den Klimawandel - Vulnerabilität, Auswirkungen und Risikobewertung" unterstützen kann.
Eine der tragenden Säulen der zukünftigen europäischen Ökodesign-Verordnung ESPR (Ecodesign for Sustainable Products Regulation) ist die Schaffung eines digitalen Produktpasses.
Viele Aspekte einer nachhaltigen Wertschöpfung benötigen eine verlässliche Weitergabe verschiedener Daten. Die Ermittlung eines CO2-Fußabdruckes, aber auch die Etablierung einer Circular Economy sind ohne die Einführung eines Digitalen Produktpasses nur schwierig umsetzbar.
Neben den Umweltdaten ist Kenntnis über die Zusammensetzung eines Produktes wichtig, um Materialien als möglichst hochwertige Rohstoffe im Kreislauf zu führen und um eine Auskunft über deklarationspflichtige Substanzen zu erhalten.
Während des Klimafrühstücks am 12.09.2023 wird Dr. Marvin Böll von der DKE einen Überblick zum aktuellen Stand und die anstehenden Herausforderungen des Digitalen Produktpasses geben. Außerdem wird Dr. Michael Müller über das Gemeinschaftsprojekt ISO/IEC 82474-1 zur Materialdeklaration berichten.
Die 2. Staffel der DIN/DKE/VDI-Frühstücksreihe "Klima und Normung" kommt am 29.08. (8:00 Uhr – 8:50 Uhr) mit dem Thema „Carbon Neutrality & Net zero“ zurück aus der Sommerpause.
Die Reduzierung der menschengemachten Treibhausgas-Emissionen auf Netto-Null ist die wohl größte Herausforderung bei der Bewältigung des Klimawandels. Normen und Standards können hierbei unterstützen.
Jürgen Giegrich (Co-Obperson im NA 172-00-19 AA „Klimawandel“) wird zunächst einen Impulsvortrag zu ISO FDIS 14068 „Carbon Neutrality“ und IWA 42:2022 „Net zero Guidelines“ halten. Im Anschluss werden er und Dr. Burkhard Huckestein (UBA) in einem Mini-Panel Fragen des Moderators (Dr. Jörg Megow, DIN) und aus dem Webinar beantworten.
Der Klimawandel betrifft auch die Pflanzen- und Tierwelt. Intakte Ökosysteme sind Klimaschützer, schaden wir ihnen, schaden wir letztlich auch uns. Biodiversität und Klima sind eng miteinander verknüpft und wenn es gelingt, eines davon zu schützen, wird sich dies positiv auf das jeweils andere auswirken.
Als Beispiel seien hier die (Wild-)Bienen genannt, die einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Nutzpflanzen und Wildpflanzen leisten. Es gibt Wildbienen in der Größe kleiner Fliegen bis hin zu großen Hummeln, mit kurzen oder langen Rüsseln zum Nektartrinken und mit ganz unterschiedlichen Vorlieben für Blütenpflanzen. Nur durch diese Vielfalt mit verschiedensten Bestäubungsmechanismen ist das Fortdauern der vielen Wild- und Nutzpflanzen gesichert.
Die Wildbienen sind jedoch vom Insektensterben betroffen und gehen weltweit in ihrem Bestand zurück. Die Ursache dafür liegt unter anderem in menschlichen Eingriffen und veränderten, klimatischen Bedingungen. In dieser Veranstaltung werden Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, sowie Möglichkeiten des Monitorings mit Bezug zur VDI 4340 Blatt 1 vorgestellt und diskutiert.
Referierende:
Prof. Dr. Stefan Lötters, Uni Trier, Fachbereich Raum- und Umweltwissenschaften, Biogeographie
Dr. André Krahner, Julius Kühn-Institut, Institut für Bienenschutz
Dr. Hannah Burger, Uni Ulm, Institute of Evolutionary Ecology and Conservation Genomics
Der fortschreitende Klimawandel erhöht auch in West- und Mitteleuropa die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extremer Regenfälle und damit von Hochwasser. Der 4. Termin der 2. Staffel unserer Frühstücksreihe soll Ihnen zu entsprechenden Aktivitäten in Normung und Standardisierung einen Überblick geben.
Dr. Mingyi Wang (GDV) wird in seinem Vortrag “Überflutungsschutz gestern, heute und morgen” unter anderem über die VDI-Richtlinie 6004, Blatt 1 “Schutz der technischen Gebäudeausrüstung - Hochwasser - Gebäude, Anlagen, Einrichtungen” sprechen.
Herr Claus Kunz (NAW) wird zum Thema “Hochwasser - von Klimaanpassungsfaktoren bis hin zu Strategien” referieren und einen Überblick darüber geben, was im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW) bereits zum Thema Hochwasser geschieht.
Durch klimawandelbedingte Hitzewellen spitzt sich die Problematik von zu warmem Trinkwasser zu: Durch die Erwärmung von Böden und Gebäuden erwärmt sich unser eigentlich kaltes Wasser und bietet somit im schlimmsten Fall Bakterien, wie z. B. Legionellen, eine Lebensgrundlage. Dies muss in der integralen Planung von Trinkwasserinstallationen berücksichtigt werden und wird als eines von zwei Trinkwasserthemen auf Basis von VDI-Richtlinien in dieser Veranstaltung diskutiert.
Häufig gehen mit Hitzewellen auch Trockenperioden einher. Es steht weniger (Trink-)Wasser zur Verfügung, sodass versucht wird, Wasser zu sparen. Dabei rückt häufig in den Hintergrund, dass ein Wasseraustausch in den Leitungen maßgeblich zur Trinkwasserhygiene beiträgt und somit nicht „am falschen Ende“ gespart werden sollte. Als zweites wichtiges Thema wird daher die Stagnation und damit verbundene hygienische Risiken diskutiert, um aufzuzeigen, wie wir im Trinkwasserbereich mit dem Klimawandel zukünftig umgehen müssen.
Referenten:
Martin Pagel, Bader GmbH & Co. KG
Dirk Schulze, DVQST e.V. - Deutscher Verein der qualifizierten Sachverständigen für Trinkwasserhygiene
Vortragstitel:
Mögliche Erwärmung des Kaltwasser durch zunehmende Klimaeinflüsse und gut gemeinte Einsparungen mit ihren hygienischen Risiken
Die 167 Mitglieder der International Organization for Standardization (ISO) haben in der London Declaration von September 2021 einvernehmlich vereinbart, ISO-Normen und -Standards verstärkt als wichtigen Hebel zur Erreichung der Pariser Klimaziele und der UN-Nachhaltigkeitsziele einzusetzen. Im Nachgang der London Declaration hat das ISO Technical Management Board (ISO/TMB) einen London Declaration Action Plan erarbeitet, in dem dargelegt ist, welche Schritte zur Erreichung der Ziele der London Declaration erforderlich sind. Ein entscheidender Teil ist die priorisierte Überarbeitung konkreter Normen mit dem Ziel, diese Normen an die Entwicklungen in der Klimawissenschaft anzupassen und ihre Fähigkeit, Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen, zu verbessern. In einem ersten Schritt hat ISO entsprechend eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um über die aktuellen und potenziellen Auswirkungen von ISO-Standards auf das UN-Nachhaltigkeitsziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ zu informieren. Basierend auf den Forschungsergebnissen wurde im zweiten Schritt eine Empfehlungsliste mit vorrangig zu überarbeitenden Normen erstellt. Um die betroffenen ISO Technischen Ausschüsse bei dieser Aufgabe zu unterstützen, sollen unabhängige externe Klimaberater (Climate Advisors) mit technischem Wissen über Klimaschutzmaßnahmen in einem bestimmten Sektor den entsprechenden ISO Technischen Gremien zur Seite gestellt werden.
Die ISO schreibt Stellen für Climate Advisors in den Bereichen Building and construction, Energy und Transport aus und freut sich über Bewerbungen. Dabei ist zu betonen, dass die Kandidat*innen keine Mitarbeitende in Technischen Gremien (TCs) oder Arbeitsgruppen (WGs) von ISO sein dürfen, um eine Neutralität in der Arbeit sicherzustellen. Die Bewerbungsschreiben sind direkt über die Links an ISO/CS zu richten.
Für Rückfragen stehen Jörg Megow (joerg.megow@din.de) und Petra Scharf (petra.scharf@din.de) gerne zur Verfügung.
Neben einer treibhausgasfreien Bereitstellung von Energie kommt der Produktion von Waren und den Dienstleistungen ein wichtiger Part bei der Einhaltung der Klimaziele zu.
Die umweltbewusste Gestaltung von Produkten kann hier als Eckpfeiler dienen, Herstellungsprozesse möglichst nachhaltig zu gestalten. Kenngrößen wie die Ökobilanz und die Umweltdeklaration können dabei helfen.
Im Bereich der elektrotechnischen Normung hat man sich bereits im IEC/TC 111 und im CENELEC/TC 111X dieser Thematik angenommen und zwei entsprechende Standards entwickelt.
Zum Klimafrühstück am 23.0.2023 werden Andreas Schneider von Sony Europe und Dr. Johannes Auer von Siemens die Inhalte zweier grundlegender Normen zur umweltbewussten Produktgestaltung vorstellen:
- DIN EN IEC 62430 Umweltbewusstes Gestalten (ECD) - Grundsätze, Anforderungen und Leitfaden
- DIN EN 50693 Verfahren zur quantitativen, umweltgerechten Produktgestaltung durch Ökobilanzen und Umweltdeklarationen mittels Produktkategorieregeln für elektronische und elektrotechnische Geräte
Die 2. Staffel der DIN/DKE/VDI-Frühstücksreihe Klima und Normung startet am 09.05. (8:00 Uhr – 8:50 Uhr) mit dem Thema Sustainable Finance.
Sustainable Finance ist ein Hebel für die anstehende Transformation der Wirtschaft. Dabei können Normen und Standards als Werkzeug für den Umsetzungsprozess zu nachhaltigen Finanzflüssen verstanden werden. Sie können die Reife des Sustainable Finance Marktes beschleunigen, um realwirtschaftlichen und regulatorischen Bedarfen gerecht zu werden.
Franz Knecht (Connexis) wird Ihnen die ISO 32210 „Sustainable finance — Guidance on the application of sustainability principles for organizations in the financial sector” vorstellen, im Anschluss wird Herr Michael Franz Schmidt (LAIQON) zu DIN 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ referieren.