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Projekttitel: Bilanzierung von Klimagas-Emissionen auf Flächen



deutscher ProjekttitelBilanzierung von Treibhausgasemissionen auf Flächen
englischer ProjekttitelBalancing of greenhouse gas emissions on areas of land



Ideengeber*in:


NameManfred Kircher
OrganisationKADIB
AdresseKurhessenstr. 63
E-Mail (optional)kircher@kadib.de
Telefon (optional)

06995104772

Website (falls vorhanden)www.kadib.de
Wie sind Sie auf DIN-Connect aufmerksam geworden?Ich bin derzeit an der Normung "Kreislaufwirtschaft" beteiligt und wurde von Frau Trawnitschek auf DIN-Connect aufmerksam gemacht.

Potenzielle Projektpartner*innen



Abstract



Innovationsgrad



Welche Situation liegt aktuell wie vor?

Kommunen (Kreise, Städte, Gemeinden) und übergeordnete Verwaltungseinheiten verursachen Treibhausgas-Emissionen direkt auf ihrer eigenen Fläche und indirekt durch Importe, die Treibhausgas-Emissionen außerhalb verursachen. Um diese komplexen Emissionen zu erfassen, verwenden viele Kommunen in Deutschland die "Bilanzierungssystematik kommunal (BISKO)". Diese Methodik gibt Emissionen, die auf der Fläche einer Kommune freiwerden, u. U. nur unvollständig wider, weil sie bestimmte Emissionen nicht der Fläche, sondern vorgelagerten Wertschöpfungsketten zuweist. Dies gilt u.a. für lokale Müllheizkraftwerke, deren erhebliche Emissionen aus der Verbrennung von fossilem Restmüll pauschal als von der Chemieindustrie mit der SCOPE3-Emission bereits berichtet gelten und deshalb in der Bilanzierung der betroffenen Kommune nicht einbezogen werden. Ein weiteres Beispiel sind die ebenfalls erheblichen Emissionen der Klimatisierung von an Flughäfen stehenden Flugzeugen, die nicht der Fläche des Flughafens bzw. der Kommune, sondern dem Flugbetrieb zugeordnet werden und deshalb in der Emissionsbilanz der Kommune nicht berichtet werden. Auf diese Weise werden tatsächlich lokale Treibhausgasemissionen einer Kommune in andere, nicht der Kommune zuzuordnende, Emissionskategorien verschoben. Die auf der Fläche einer Kommune direkt freiwerdenden Treibhausgasemissionen werden auf diese Weise intransparent und unvollständig berichtet. Für nicht berichtete Emissionen fehlt der Anreiz sie zu reduzieren.

Welche Bedarfe und Lösungen (aktueller Stand der Wissenschaft und Technik) liegen bei welchen Marktteilnehmern*innen vor?

Politik, öffentliche Verwaltung sowie kommunale und private Unternehmen benötigen eine vollständige und transparente Statistik der auf den Flächen ihrer Kommunen bzw. übergeordneten Verwaltungseinheiten direkt freiwerdenden Treibhausgas-Emissionen. Deren qualitative und quantitative Messung ist Stand der Wissenschaft und Technik. Die Lösung liegt in der Normung der Bilanzierung.

Weshalb sind diese vorhandenen Lösungen nicht hinreichend genug?

Die derzeitige Bilanzierungssystematik führt dazu, dass Kommunen und übergeordnete Verwaltungseinheiten Daten zu direkten Emissionen auf ihrer Fläche fehlen. Damit fehlt ein entscheidender Baustein für die Planung von Klimaschutzmaßnahmen durch Politik, öffentliche Verwaltung sowie kommunale und private Unternehmen.  Auch die für die Erreichung öffentlicher Akzeptanz solcher Maßnahmen notwendige Transparenz der Datengrundlage ist nicht gegeben. Als Ergebnis wird das Risiko verstärkt, dass die betreffenden lokalen Emissionsquellen übersehen und Maßnahmen zur Reduktion dieser Emissionen vernachlässigt werden.

Was ist der Fortschritt Ihrer Idee gegenüber dem Stand von Wissenschaft und Technik?

Der Fortschritt liegt vollständigen und transparenten Bilanzierung von Treibhausgas-Emissionen auf Flächen von Kommunen und übergeordneten Verwaltungseinheiten.

Welche themenverwandten Standards, technische Regeln, Normenausschüsse, Gremien, Foren und Konsortien sind Ihnen bekannt bzw. existieren bereits?

Eine Recherche zu themenverwandten ISO-, CEN und DIN- Dokumenten hat die folgenden Dokumente ergeben. Eine Norm zur Bilanzierung von Klimagas-Emissionen auf Flächen fehlt.

 • ISO 14064 Treibhausgase - Teil 1: Spezifikation mit Anleitung zur quantitativen Bestimmung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und Entzug von Treibhausgasen auf Organisationsebene

 • ISO 14067 Treibhausgase - Carbon Footprint von Produkten - Anforderungen an und Leitlinien für Quantifizierung 

 • CEN/TS 17378 Intelligente Verkehrssysteme Städtische IVS Luftqualitätsmanagement in urbanen Gebieten

 • ISO 14004:2016 Umweltmanagementsysteme  –Allgemeine Leitlinien zur Verwirklichung

 • ISO37101:2016 (Entwurf) Nachhaltige Entwicklung von Kommunen – Managementsystem für nachhaltige Entwicklung– Anforderungen mit Anleitung für die Anwendung

 • DIN SPEC 91468 (Entwurf) Leitfaden für ressourceneffiziente Stadtquartiere

 • DIN       SPEC     91436 Referenzmodell  zum betrieblichen Abfall- und Wertstoffmanagement ausgerichtet an einer Vision "Zero Waste"

Beschreibung der Vorarbeiten: Welche Vorarbeiten sind vor einer möglichen Standardisierung Ihrer Idee noch zu leisten und mit welchem zeitlichen Faktor rechnen Sie hierbei?

1. Zusammenstellung einer sachkundigen Arbeitsgruppe

2. Konsensbildung über Ziel, Vorgehensweise und Zeitplan der Normierung

Da der Arbeitsgruppe sachkundige Experten angehören werden, sollte ein Zeitbedarf von 3 Monaten ausreichend sein.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Ihrer Idee und dem von Ihnen ausgewählten DIN-Connect Themenschwerpunkt?

Die Stadt der Zukunft soll entsprechend der Novellierung des Klimaschutzgesetzes von 2021 bis 2045 klimaneutral sein. Für die Erreichung dieses Ziels müssen Treibhausgasquellen auf der Fläche einer Kommune, die zum Klimawandel beitragen, so modifiziert sein, dass sie nicht zur Akkumulation von Treibhausgase in der Atmosphäre beitragen. Das betrifft insbesondere, aber nicht nur, Treibhausgasemissionen aus fossilen Quellen. Es ist deshalb zu überlegen, auch biogene Emissionen in die Bilanzierung einzubeziehen, auch wenn sie unter Verweis auf den natürlichen Kohlenstoffkreislauf als klimaneutral gelten. Trotzdem tragen sie zur Treibhausgasemission der Atmosphäre bei. Damit die notwendigen Maßnahmen von Politik, öffentlicher Verwaltung, privaten Unternehmen, Hauseigentümern etc. geplant und umgesetzt werden können und ihre Wirksamkeit gemessen werden kann, ist die vollständige und transparente Kenntnis der Treibhausgasquellen und -emissionen notwendig. Auch für die gesellschaftliche Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen ist eine transparente und vollständige Datenlage zu Treibhausgasemissionen der Stadt eine Grundvoraussetzung.

Nutzen und Ziele


Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Idee?

Es ist das Ziel, allen Akteuren, die an Klimaschutzmaßnahmen von Kommunen und übergeordneten Verwaltungseinheiten beteiligt sind, eine transparente und vollständige Datenbasis der Treibhausgasemissionen auf ihren Flächen zur Verfügung zu stellen.

Welchen Nutzen generiert Ihre Innovation für welche Zielgruppen?

Die transparente und vollständige Datenbasis der Treibhausgasemissionen ermöglicht es Politik, öffentlicher Verwaltung, privaten Unternehmen, Hauseigentümern etc. klimarelevante Emissionsquellen zu erkennen, zu bewerten und bezüglich Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren. Alle Akteure einschließlich der Bürgerschaft haben den Nutzen, ausgehend von dieser Datenbasis gesellschaftliche Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen erreichen zu können.

Wer profitiert von Ihrer Idee und dem daraus entwickeltem Standard?

Kommunen sind verdichtete Stätten des Wohnens, des Verkehrs, der Wirtschaft, der Erholung, der Kultur etc.. Alle diese Funktionen leiden unter dem Klimawandel und tragen zugleich in unterschiedlichem Maß durch die Emission von Treibhausgasen zu ihm bei. Die vorgeschlagene Bilanzierung von Treibhausgasen trägt dazu bei, Maßnahmen für den Klimaschutz zielgerichteter als bisher zu planen, weil alle, auch die bisher auf kommunaler Ebene nicht berichten Emissionsquellen, in Betracht gezogen werden. Insofern profitiert die Kommune an sich von dem neuen Standard, wenn auf dessen Basis effiziente Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden und die Qualität des Wohnens, des Verkehrs, der Wirtschaft, der Erholung, der Kultur etc. steigt.

Wie werden die Ergebnisse nach Projektabschluss verwertet?

Die neue Norm  wird maßgeblichen Akteuren, soweit sie nicht schon an der Erarbeitung beteiligt sind, bekannt gemacht. Dazu gehören Ämter (z.B. Bundesumweltamt), Multiplikatoren (NGOs, Informationsveranstaltungen, Veröffentlichungen), Initiativen (NetZeroCities),  öffentliche Verwaltung (kommunale Klimaschutzbeauftragte), Abgeordnete u.a.. 

Skizzieren Sie bitte die europäische/internationale Bedeutung

Die beschriebenen Lücken der Bilanzierung nach dem Stand der Technik bestehen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und international. Die vorgeschlagene neue Norm ist deshalb über Deutschland hinaus anwendbar und kann dort dieselbe positive Auswirkung auf Klimaschutzmaßnahmen haben, wie sie in Deutschland erwartet werden.

Skizzieren Sie bitte die Markt- und gesellschaftliche Relevanz

Klimaschutzmaßnahmen sind investitionsintensiv und stellen einen großen, stark wachsenden Markt dar. Die neue Norm unterstützt die Investoren, ihre Mittel in Maßnahmen hoher Klimaschutzwirkung zu lenken. Dies ist zugleich aus zwei Gründen von hohem gesellschaftlichen Interesse: Erstens zwingt die knappe Frist bis zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2045 zur Konzentration auf die wirksamsten Maßnahmen und zweitens erfordert auch der Wettbewerb der für den Klimaschutz notwendigen Finanzmittel mit anderen öffentlichen und privaten Investitionsfeldern die Fokussierung auf kosteneffiziente Maßnahmen.

Kompetenzen und Ressourcen


Standardisierungsscope/Anwendungsbereich





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